Hallo!
Ich bin neu hier. Und ich wende mich an euer Forum, weil ich Rat für meinen Pflegekater Piet suche.
Er ist seit gut 3 Wochen bei mir, nachdem sein Vorbesitzer ihn nicht mehr haben wollte. Er soll ca. 1 Jahr alt sein und wurde erst bevor er zu mir kam kastriert. Das war natürlich kein schöner Tag für ihn. Früh wurde er bei seinem ehemaligen Besitzer abgeholt, gleich zum Tierarzt gefahren, dann dort operiert und dann von einer fremden Frau (von mir) abgeholt, um in einer fremden Umgebung (meiner Wohnung) wieder aufzuwachen... Er war angeblich sehr auf seinen Vorbesitzer fixiert und an Freigang gewöhnt. In der Anfangsphase habe ich deshalb seinen Unmut und seine Unsicherheit/Scheu mir gegenüber mit Fauchen und Meiden meiner Person zu spüren bekommen.
Aber mit regelmäßiger Futtergabe und kleinen Leckerlies konnte ich ihn natürlich inzwischen für mich gewinnen. Und nicht zu vergessen, die täglichen Streicheleinheiten, die er von mir bekommt. Auch wenn er mir noch nicht uneingeschrenkt vertraut (aber: Tun das Katzen überhaupt?) so hat er sich doch soweit bei mir eingelebt, dass ich nun darüber nachdachte ihn in nächster Zeit seinen gewohnten Freigang wieder zu ermöglichen.
Aus diesem Grunde habe ich ihm schon mal frische Luft zu meiner Eingangstüre hinaus "schnüffeln" lassen und um sehen zu können, wie er sich mit dem Nachbarskater verstehen könnte. (Die ganze Zeit war natürlich ein schützendes Fliegengitter in der Türe, das Piet weder raus konnte, noch die Nachbarskatze in meine Wohnung hinein.) Und da hat sich nun folgendes Problem aufgetan:
Sobald Piet die Nachbarskatze vom Flur aus vor meiner Eingangstüre erspäht, fängt er an mit Fauchen und "Knurren". Auch traut er sich gar nicht ganz bis zum Gitter heran, sondern bleibt im sicherem Abstand (2-3m) und verschwindet sekundenschnell wieder im ihn vertrauten Wohnzimmer. Und weder gut zureden, noch das Locken mit seinen Lieblingsleckerlies bringt ihn dazu nochmal in den Flur und damit auch nur in die Nähe von Paul, dem Nachbarskater, zu kommen. Und betrete ich das Wohnzimmer, dann werde sogar ich wieder z.T. angefaucht. Obwohl ich glaube, dass es hauptsächlich gegen die Nachbarskatze gerichtet ist. Er lässt sich halt, solange die Tür noch offen ist, weder Streicheln, noch bruhigen und geht mir einfach aus dem Weg und lässt sich irgendwo 2-3 Meter von mir entfernt wieder nieder und faucht manchmal vor sich hin. Ist die Türe dann wieder zu, dauert es noch einige Zeit (ca. 1/4 bis 1/2 Stunde), bis er sich wieder komplett beruhigt und der "Alte" ist.
Jetzt habe ich natürlich Angst, dass wenn ich ihm zum jetzigen Zeitpunkt raus lasse, er aus Angst/Scheu vor dem Nachbarskater nicht mehr zu mir zurück kommt.
Was kann ich also tun? Wie soll ich mich Verhalten? Wie kann Piet selbstbewusster werden? Oder mache ich mir umsonst Sorgen?
Noch kurz zu der Nachbarskatze. Er ist ein ca. 3 Jahre alter kastrierter Kater und lebt seit gut 2 Jahren hier. Er hatte also das Revier ums Haus herum, seit dem so gut wie für sich allein. Das nun auch bei mir ein Kater wohnt hat er schon früh mitbekommen. Viel öfters als sonst sitz er angespannt vor meiner Eingangstüre und nutzt jede Möglichkeit einen Blick in meine Wohnung zu werfen. Wenn man ihn dabei lässt, sitz er aufrecht vor der Türe und fixiert den Flur genau. (Wie gesagt, er kann nicht unbeabsichtigt herein, da eine Fliegentür die beiden trennt.)
Kuckt dann Piet um die Ecke, fixiert er seinen Blick genau auf ihn. Da hat Piet jedoch auch schon gefaucht und ist bereits wieder verschwunden. Dieses "Spiel" habe ich nun schon 4-5 mal getestet und es ist jedesmal das gleiche. Der Nachbarskater behält dabei seine Position vor der Türe. Manchmal gibt er noch ein "Miau" von sich. Ich habe aber auch schon kleinen, helle "Grummellaut", sowie so etwas ähnliches wie ein Zischen von ihm vernommen. Was hat das zu bedeuten?
Was kann/ soll ich also tun? Braucht Piet einfach noch mehr Zeit?